Dienstag, 24. Oktober 2017

Ungeplante Bekanntheit und neue Jobs durch Instagram und Co.

Hallo zusammen

Jetzt mal Hand aufs Herz, wer von euch hat nicht auch schon ein wunderschönes Bild auf Instagram oder Facebook gestellt, einfach nur um die Follower an eurem beneidenswert tollen Leben teilhaben zu lassen. Hierbei habt ihr natürlich elegant die vorherigen 35 Fotos ausgelassen und auch die wahrscheinlich eher unbequeme Pose eures Photographen. Von den gaffenden Personen um euch herum sprechen wir gar nicht erst, diese sind ja auch nicht auf dem Bild. Die Selbstinszenierung auf den Socialen Medien boomt und immer mehr holen sich ihre Inspiration aber auch Anerkennung von dieser Plattform. Nun ist der wachsende Narzissmus unserer Gesellschaft ja nichts Neues. Neu sind die Auswirkungen welche Instagram und Co. auf verschiedene Orte hat.

Einige von euch erinnern sich sicher noch an den Ansturm welchendie kleine Tessiner Gemeinde  Lavertezzo EndeJuli 2017 erlebte. Durch ein vom Videoblogger Macro Caperdi gepostetes Video auf Facebook wurde das kleine Dorf jedes Wochenende von Italienischen Touristen überrannt. Einen wachsenden Tourismus wünscht man sich ja immer, aber dies war für das kleine Dorf einfach zu viel. Schnell machte sich der Unmut breit.
Bild: Instagram / dnes_cestujem
Diese Woche  war auf 20 Minuten zu lesen, dass es der Berner Gemeinde Habkern nicht anders ergeht. Durch viele wunderschöne Fotos von Instagram-Bloggern wird das Angstmatthorn immer beliebter. An schönen Tages kann es laut den Einwohnern ohne Weiteres zu Stau kommen. Zudem Missachten auch immer mehr Personen das Campingverbot und Campen wild auf dem Angstmatthorn. Bisher scheint der Touristenanstrum aber noch nicht so schlimm zu sein wie im Tessin und die Gemeinde freut sich immer noch über die neue Bekanntheit. 


Diese Beispiele zeigen uns, dass durch die Socialen Medien und die Influencer im digitalen Marketing plötzlich eine völlig neue Dynamik entsteht. Egal wie stark sich die Tourismusverantwortlichen der Gemeinden anstrengen und wie viel Geld sie in die Werbung investieren, ohne Influencer könnten die Anstrengungen nicht viel Wert sein. Auf längere Sicht werden die Tourismusbüros sich wohl mit dem Einsatz von Influencern auseinander setzten müssen. Influencer gewinnen im Digitalen Marketing immer mehr an Einfluss.

"In einer Umfrage von Instagram gaben 48% an, diese Plattform als soziales Netzwerk unterwegs zu nutzen, um sich über die nächste Reise-Destination zu informieren. 35% hiervon nutzen Instagram zur Inspiration und um neue Orte zu entdecken." (Trecksoft.com)

Natürlich haben bereits viele Tourismusgebiete die Möglichkeiten der neuen Trends erkannt und bewerben ihre Region mit Hilfe von Influencern. (W&V) 

Vom Instagram-Hype zu neuem Job:
Laut einer Pressemitteilung des bietet das Conrad Maldives Rangali Island Resort auf den Malediven nun den Service eines Instagram Butlers an. 

Bild: Conrad Hotel Maldives
Dieser hilft den Gästen sich an den schönsten Orten perfekt in Szene zu setzten. Laut Travelnews.ch kennt er die schönsten Orte und weiss auch zu welcher Zeit diese am schönsten wirken. Damit die Besucher noch speziellere Bilder erhalten, wird angeblich sogar ein Yogakurs für Anfänger angeboten, bei welchem Posen gezeigt werden, welche auf Fotos am eindruckvollsten wirken.



Instagram und Co. werden in nächster Zeit unser Handeln noch mehr beeinflussen. Vielleicht ist es Zeit die Selbstinszenierung nicht nur zu verurteilen, sondern auch zu erkennen, dass dadurch der Tourismus gefördert wird und sogar neue Jobs entstehen können. 

Eure Magier


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