Freitag, 1. Dezember 2017

Wie plant man einen digitalen Adventskalender? Wir sagen es euch.

Hallo zusammen

Als ich heute morgen die Augen aufschlug konnte ich es kaum erwarten endlich mein erstes Geschenk meines Weihnachtskalenders zu öffnen. Ich bin absolut verrückt nach Päckchen und die 24 Tage vor Weihnachten gehören für mich somit zu den tollsten Tagen im Jahr. Man bekommt einfach so jeden morgen etwas kleines, jedes Mal fragt man sich was es wohl ist. Die Spannung ist das Beste daran. Ich bin überzeugt ich bin mit dieser Vorfreude nicht alleine und ganz viele von euch haben ebenfalls einen Adventskalender, oder sogar mehrere, vielleicht ja sogar ein paar digitale. 


Quelle: pixabay.com



















Ja genau digitale Adventskalender sind momentan der letzte Schrei. Der Trend begann bereits vor ein paar Jahren, dieses Jahr scheint er riesig zu sein. 

Egal welche Apps oder Emails ich heute öffnete, ich bekam sofort eine Push-Nachricht oder einen Link zum ersten Türchen des Adventskalenders. Dabei handelt es sich erstaunlicher Weise nicht nur um Dienstleistungen oder Produktionsgüter. Es sind auch Onlinezeitungen, Museen oder Unterhaltungsapps dabei. Jede Firma scheint diese Jahr den Adventskalender für sich entdeckt zu haben.
Du möchtest nächstes Jahr auch einen Adventskalender für dein Unternehmen machen? Dann gebe ich dir hier gerne ein paar Tipps auf was du dabei achten solltest: 

Auch ich habe die letzten zwei Jahre für das Museum für Kommunikation, in welchem ich arbeite, einen Adventskalender erstellt. Ich kann also ein wenig aus Erfahrung sprechen und gebe euch diese gerne weiter.
 

1. Die Planung
Als erstes kann ich euch sagen einen Adventskalender erstellt man nicht über Nacht. Die Planung ist das Wichtigste und beginnt am besten schon Mitte Oktober. Da ich bei meine Kalender auch auf Bilder aus der Sammlung angewiesen war, musste ich sogar noch früher beginnen. 
Als zweites müsst ihr euch überlegen wo ihr den Kalender aufschalten werdet. Wir haben uns für Facebook entschieden, da unsere Reichweite da am grössten ist und wir mit den verschiedensten Medien arbeiten konnte. 

2. Was kommt rein?
Dies ist wohl die wichtigste Frage. Als Museum war es uns nicht möglich jeden Tag Vergünstigungen oder Gratiseintritte anzubieten. Wir mussten mit unserem Kalender also einen anderen Mehrwert generieren. Wir entschieden uns folgende Sachen in den Adventskalender zu Integrieren: 

  • Spezielle oder lustige Bilder aus der Sammlung
    Die Bilder mussten eine Geschichte erzählen oder die Follower an etwas bestimmtes erinnern und so Aktionen zu generieren.

  • Hinweise für mögliche Geschenke aus dem Museumsshop
    Dadurch konnte die Bekanntheit des Shops gesteigert werden und die User dazu bewegt werden bei uns etwas zu kaufen, zudem sollte es den Usern helfen sich für ein Geschenk für ihre Liebsten zu entscheiden.
  • Gratiseintrit beim nennen eines Passworts beim Empfang:
    Damit wollten wir kontrollieren wie viele Personen unsere Posts wirklich lasen und auch darauf eingingen. Leider hat dies nicht funktioniert. Es kamen genau vier Personen vorbei und nannten das Passwort. Hier stellt sich aber auch die Frage ob es mehr Menschen gesehen haben, aber an diesem Tag einfach nicht ins Museum wollten.
  • Hinweise auf Events in der Umgebung:
    Die User wurden über tolle Aktivitäten in der Adventszeit informiert. Es sollte aufzeigen, dass wir auch andere Unternehmen unterstützen und uns mit der Stadt Bern identifizieren. Diese Postings haben sehr gut funktioniert. Zudem waren so auch Interaktionen mit anderen Facebookseiten möglich
  • Verlosen von Geschenken unserer Stifterinnen (Post und Swisscom):
    Never forget your stakeholders! Genau nach diesem Prinzip haben wir auch unsere Stifterinnen mit eingebaut und ein paar Aktionen mit Ihnen zusammen geplant. Dies war zwar viel aufwendiger, generierte aber grossen Traffic und stärkte zudem die Beziehung zwischen uns und den Stifterinnen. 
Die 24 "Türchen" wurden in einer Excel Datei zusammengefasst und der Reihe nach aufgelistet. Hierbei musste auch beachtet werden, wann das Museum geschlossen hatte, welcher Event wann stattfand (wegen der Hinweise) und natürlich auch wann die Adventssonntage waren. 


3. Die Umsetzung
Nach der Planung folgt die Umsetzung. Ein Posting sollte wenn möglich immer zur gleichen Zeit stattfinden und dies am besten dann, wenn am meisten Follower online sind. Bei Facebook kann dies zum Glück gut in der Beitragsstatistik nachgeschaut werden. Wir haben uns für 8 Uhr morgens entschieden. Da das Museum immer um 10 Uhr öffnet und die User ja den ganzen Tag etwas vom Kalender haben sollten. 
Da ich aber den ganzen Tag noch anderes zu tun habe als immer um 8 Uhr ein Post auf Facebook zu starten mussten sämtliche Beiträge bereits im vorhinein geplant werden. Dies ist bei Facebook zwar kein Problem, der Aufwand ist jedoch immens. Ich kann euch aber sagen, es lohnt sich! 
Wer den Kalender auch auf anderen Kanälen posten möchte kann die Beiträge mit bestimmten Tools wie zum Beispiel Hootsuite planen und alle gleichzeitig oder auch individuell posten lassen. 

4. Das Controlling
Nach der Durchführung ist es wichtig die Aktionen auch zu kontrollieren und zu sehen welche Beiträge am meisten Erfolg brachten und wieso genau diese. Die Kontrolle fand bei uns im ersten Teil durch das Statistische Auswertungstool von Facebook statt. Weiter wurde mit Google Analytics die Zugriffe auf die Homepage während des Adventskalenders ausgewertet. Eine Auswertung durch den Shop und die Kasse des Empfangs war leider nicht möglich, da diese Kontrolle zu viel Arbeit bedeutet hätte. Ich empfehle jedoch dies wenn möglich bei einem anderen Kalender umzusetzen. 

Nach dem wir den Kalender zwei Jahre in Folge durchgeführt haben, haben wir beschlossen ihn dieses Jahr nicht zu machen. Hierzu kommt auch, dass einfach zu wenig Personal vorhanden war und der Kalender an Qualität eingebüsst hätte. 
Die Qualität ist das Wichtigste um sich gegenüber allen anderen Konkurrenten durchzusetzen. Hierbei kann ich aus Erfahrung sagen, dass auch eine gewisse Flexibilität dazugehört. Wer zum Beispiel spontan den ersten Schnee in in ein "Türchen" einbindet, gibt den Kunden das Gefühl, dass ein Mensch und keine Maschine hinter den Postings steckt. Die Kunden mögen Flexibilität und fühlen sich wertgeschätzter und als ein Teil von etwas Speziellem. 

Dieser Blogeintrag wurde etwas länger als ich gedacht hatte aber ich hoffe ich konnte euch so einen Einblick in die Erstellung eines Online-Adventskalenders geben und ihr konntet etwas aus meiner Erfahrung lernen. Falls ihr noch Fragen oder Anregungen habt, freue ich mich auf eure Kommentar.
Am Besten beobachtet ihr die nächsten 23 Tag was die verschiedenen Anbieter in ihren Adventskalendern so machen und startet nächstes Jahr selber mit einem, welcher natürlich besser ist als alle anderen. 

Ich wünsche euch eine tolle Adventszeit
Eure Magierin 

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